Die Masken sind gefallen

Am 20. Juli 2024 veranstaltete die AfD Schleswig-Holstein unter dem Motto „Tag des Vorfelds“ eine extrem rechte Tagung in der „Taverna Dionysos“ in Neumüster.

Massgeblich wurde die Veranstaltung von Burschenschafter und Beisitzer im Landesvorstand Kevin Dorow organisiert. Dorow ist nicht nur Mitglied u.a. in der „Hamburger Burschenschaft Germania“ und „Alte Königsberger Burschenschaft Alemannia in Kiel“, er ist zudem Schriftleiter der „Burschenschaftlichen Blätter“ – der Zeitung der extrem rechten „Deutschen Burschenschaft“ (DB). Neben Dorow waren aus dem AfD-Landesvorstand Schleswig-Holstein auch der Vorsitzende Kurt Klaus Kleinschmidt sowie seine zwei Stellvertreter Volker Schnurrbusch und Julian Flak anwesend.

Mit Julian Flak nahm auch eine Person teil, die für das Innenleben der Partei eine herausgehobene Rolle spielt und innerhalb dieser eine hohe Bekanntheit hat und Ansehen genießt. Neben seiner regionalen Tätigkeit für die AfD in Schleswig-Holstein ist er auch stellvertretender Vorsitzende im Konvent und Vorsitzender des Satzungsausschusses. Regelmäßig leitet er die Parteitage auf Bundes-, Landes- und Kreisebene sowie auch schon Regional-, Landes- und Bundeskongresse der Jungen Alternative.

Kevin Dorow (Bildmitte) mit Volker Schnurrbusch im Shirt der extrem rechten Marke „Peripetie“.

Zur Tagung wurden zahlreiche Projekte aus der extrem rechten Szene eingeladen, u.a. den Verein „Zentrum“, dessen Vorsitzender Oliver Hilburger Verbindungen zum NSU-Unterstützer*innen Netzwerk hat.

Auch das der österreichischen Rechtsaußenpartei FPÖ und der „ldentitären Bewegung“ nahestehende, „Freilich Magazin“ war mit einem Stand vertreten. (Kevin Dorow hat im „Freilich Magazin“ Artikel platziert. Der ehemalige Vorsitzende der „Junge Alternative Regionalverband Ostküste“, Janosch Karker gab im April 2024 dem Magazin ein Interview. Das ebenfalls aus Österreich kommende Projekt „Info-DIREKT“ von Michael Scharfmüller, war anwesend. Mit dem Projekt „Die Kehre“ von Jonas Schick und dem Antiquariat „Zeitenstrom“ von Heinrich Mahling, mit Sitz im IB-Haus in Chemnitz, waren auch zwei Projekte aus der „Identitäre Bewegung“ dabei.

v.l.n.r: Volker Schnurrbusch, Darwin Plüschau, Kurt Klaus Kleinschmidt, Leif Kulina, Janosch Karker, Max-Lucca Kaliebe, Kevin Dorow

Das extrem rechte Projekt „Ein Prozent“ von Philip Stein stellte sich in Neumünster vor. Stein, ebenfalls Burschenschafter, führt auch den „Jungeuropa Verlag“, dem mittlerweile auch der „Oikos Verlag“ angeschlossen ist. Der „Oikos Verlag“ vertreibt „Die Kehre“.

„Der Neonazi-Autor und -Stratege Benedikt Kaiser, der 2011 bei “ Nationale Sozialisten Chemnitz“ organisiert war, trat als Redner auf, ebenso Joachim Paul (AfD Reinland-Pfalz) und der Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich, der sich selbst als „freundliches Gesicht des NS“ beschreibt.

Besonders in Norddeutschland versuchte die AfD bislang ihre extrem rechte Ideologie zu verschleiern und bemühte sich um einen bürgerlichen Anstrich. Doch spätestens mit dem Aufmarsch der AfD im November 2023 ist diese Maske gefallen. Gemeinsam mit den Neonazis der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD) marschierte die AfD gegen Geflüchtete durch die Straßen in Neumünster.

Antifaschist*innen warnen seit Jahren vor der faschistischen Partei und zeigen ihren extrem rechten Charakter auf. Nicht erst mit dem „Tag des Vorfelds“ wird deutlich wo diese Partei steht und welche Gefahr von ihr ausgeht. Umso erschreckender sind Presseartikel, die ernsthaft von einem „umstrittenen Treffen“ berichten und sich immer noch an das Narrativ des Verfassungsschutzes halten, statt diese verharmlosende Behördeneinordnung kritisch in Frage zu stellen.

Der AfD Nachwuchs, organisiert als „Junge Alternative“, zeigte mehrfach die „White Power“-Geste, wie auf vielen Bildern des Tages zu sehen ist. Mit diesem Zeichen bekennen sie sich ganz schamlos zur nationalsozialistischen und rassistischen Ideologie von der Vorherrschaft der „weißen Rasse“.

Bilder: www.pixelarchiv.org